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PVC-Böden erfreuen sich heute großer Beliebtheit. Das war nicht immer so. In den 1960er Jahren erlebten PVC-Böden schon einmal einen Boom in Deutschland. Damals galt der PVC-Boden als günstig, pflegeleicht und damit als die perfekte Alternative zu Bodenbelägen wie Parkett, Fliesen oder Teppichboden.
Dann stellte man fest, dass in den Böden aus PVC eine ganze Menge Schadstoffe waren, denen unterschiedliche Auswirkungen nachgesagt wurden. Von Zeugungsunfähigkeit bei Menschen bis hin zu krebserregend gab es kaum eine negative Auswirkung, die den enthaltenen Chemikalien nicht zugesprochen wurde. Der PVC-Boden verschwand in der Versenkung.
Heute hat er längst ein Comeback gefeiert. Aus gutem Grund, denn während die positiven Eigenschaften des PVC-Bodens erhalten geblieben sind, wurden die Nachteile dieses Bodenbelags durch verbesserte Rezepturen und eine umweltfreundlichere Herstellung deutlich minimiert.
Wir von reviewberry.de zeigen Ihnen hier, welche Vorteile ein PVC-Boden mit sich bringt, mit welchen Nachteilen Sie rechnen sollten und worauf es bei der Auswahl des richtigen Bodens unbedingt zu achten gilt.
Warum PVC-Boden eine beliebte Wahl im modernen Wohnbereich ist.
Es ist eine von vielen Alternativen, die es heute bei der Wahl des richtigen Bodenbelags gibt. Die Abkürzung PVC steht für Polyvinylchlorid. Dabei handelt es sich um einen thermoplastischen Kunststoff, der durch zugefügte Weichmacher flexibel gemacht wird.
PVC-Böden können Sie sowohl im Internet als auch im Baumarkt vor Ort oder im Fachhandel kaufen. Den Bodenbelag bekommen Sie in den meisten Fällen als Meterware von der Rolle. Einige Hersteller bieten allerdings auch Platten an, die dann ähnlich wie Teppichfliesen im Raum verlegt werden können.
Wir haben hier in der Folge die Vor- und die Nachteile dieses Bodenbelags einmal für Sie zusammengefasst.
Vorteile:
1) Kostenersparnis
Ein Punkt, der für viele Verbraucher heute besonders wichtig ist, ist der Kostenfaktor. Im direkten Vergleich gehört PVC-Boden zu den günstigsten Bodenbelägen am Markt. Selbst hochwertiger und sehr gut verarbeiteter PVC-Boden ist günstiger als ein Fliesen- oder ein Parkettboden. Laminat und PVC sind zwei Bodenbeläge, die vom Preis her sehr ähnlich liegen – allerdings bietet PVC im Vergleich zu Laminat weitere Vorteile.
2) Integrierte Trittschalldämmung
PVC-Boden ist ein sehr weicher Boden. Das bringt eine besondere Trittschalldämmung mit, da eine Menge Schall bereits von der Oberfläche des Bodens selbst geschluckt wird. Richtig verlegt gehört PVC zu den leisesten Bodenarten auf dem Markt – nur Teppich kann hier tatsächlich mithalten.
3) Einfache Verlegung
PVC-Böden sind besonders einfach zu verlegen. Erfahrung oder großes handwerkliches Geschick brauchen Sie dafür nur wenig. Wichtig ist vor allem, dass Sie Nähte von verschiedenen Bahnen kalt oder heiß verschweißen. Dafür gibt es jeweils Herstellervorgaben zu den einzelnen PVC-Böden, die Sie beim Verlegen unbedingt einhalten sollten.
4) Vielfalt an Designs
Sie möchten einen Boden, der aussieht, als wäre er aus Echtholz, der aber viel pflegeleichter ist? Kein Problem – PVC-Böden gibt es in den unterschiedlichen Designs. Ob Parkett, Fliesen, Holzdielen oder Steinboden – die Designmöglichkeiten kennen hier keine Grenzen. Bei hochwertigen Böden erkennt man auf den ersten Blick in der Regel noch nicht einmal den Unterschied – auch wenn man ihn natürlich fühlt und bei genauerem Hinsehen erkennen kann.
5) Wasserresistenz
Ein Grund für die große Beliebtheit von PVC-Böden gerade in Nassbereichen wie der Küche, der Waschküche oder dem Badezimmer ist die Wasserresistenz. Der Boden selbst ist wasserdicht – wenn die Nähte richtig verarbeitet wurden. Auch an den Rändern des Raums sollten Sie die Abschlüsse mit Silikon für Badezimmer oder für Nassräume setzen.
Wichtig ist vor allem im Neubau, dass der Boden vor dem Verlegen von PVC ausreichend Zeit zum Austrocknen hatte. Denn gerade die Wasserundurchlässigkeit sorgt dafür, dass verbliebene Feuchtigkeit auch im Boden eingeschlossen bleiben würde. Gewähren Sie Ihrem Boden also in einem Neubau, in dem Sie mit PVC-Böden planen, ruhig etwas mehr Zeit zum Trocknen.
6) Besonders einfach sauber zu halten
Staubfussel, Tierhaare oder anderer Schmutz – von einem PVC-Boden können Sie diesen besonders einfach entfernen. Damit ist der Boden deutlich hygienischer als beispielsweise ein Teppichboden.
Nachteile:
Es gibt allerdings auch einige wenige Nachteile. Diese sind:
1) Empfindlichkeit gegenüber Kratzern
Die Oberfläche ist nicht sonderlich hart. Wenn Sie mit einem Stuhlbein ohne Filzgleiter über den Boden schaben und dabei auf dem Stuhl sitzen, kann das bereits Kratzer in der Oberfläche verursachen.
2) chemische Zusammensetzung
Wie erwähnt wurden PVC-Böden schon vor einigen Jahrzehnten aus vielen Baumärkten verbannt, weil man die Nebenwirkungen der enthaltenen Chemikalien fürchtete. Heute kommt kein Boden mehr in den Handel in Deutschland, der nicht unterhalb gesetzlich festgelegter Schwellenwerte für chemische Zusätze und für mögliche Ausdünstungen liegt.
Dennoch empfehlen Verbraucherzentralen, auf die Nutzung von PVC-Böden zu verzichten. Unnötige Vorsicht, glauben die meisten Experten heute übereinstimmend. Denn auch wenn die meisten PVC-Böden in China hergestellt werden, dürfen sie nur auf den deutschen Markt, wenn sie auch den deutschen Richtlinien für Schadstoffe in den jeweiligen Produkten entsprechen. Hinzu kommt, dass gerade hochwertige PVC-Böden heute schon von vornherein sehr schadstoffarm daherkommen.
Richtige Pflege und Reinigung von PVC
Die Reinigung von PVC-Böden ist sehr einfach. Sie können Ihren Boden problemlos fegen oder feucht wischen. Auch mit dem Staubsauger lässt sich der Boden sehr gut reinigen. Damit der Boden durch kleine Steine keine Kratzer bekommt, ist eine regelmäßige Reinigung sehr zu empfehlen.
Ist doch einmal ein Kratzer in die Oberfläche gelangt, kann sich hier schnell Schmutz und Staub sammeln. Das können Sie verhindern, indem Sie die betreffende Stelle mit etwas Speiseöl behandeln. Dadurch wird die Oberfläche im Kratzer schmutzabweisend.
Ist der Boden stärker verschmutzt, können Sie auch zu Reinigungsalkohol, Essig im Reinigungswasser oder zu anderen Reinigungsmitteln greifen. Wichtig ist nur, den Boden mit einer harten Bürste oder der harten Seite eines Schwammes zu bearbeiten. Andernfalls könnten Schäden im Boden entstehen.
Auch die Nutzung eines Dampfreinigers sollten Sie vermeiden. Denn auch wenn die heute in Deutschland verkauften PVC-Böden nur noch wenige Schadstoffe enthalten und diese in der Regel nicht ausdünsten, könnte eine Reinigung mit Hitze eben genau zu einem solchen Ausdünsten von Schadstoffen führen.
Expertentipp: Worauf beim Kauf und bei der Verlegung von PVC-Boden zu achten ist.
Beim Kauf eines PVC-Bodens achten Sie auf die Stärke des Bodens. Je dicker die PVC-Schicht ist, desto stärker ist der integrierte Trittschallschutz und desto wärmer ist der Boden auch von unten.
Beim Verlegen sollten Sie vor allen Dingen darauf achten, dass der Untergrund so trocken wie möglich ist. Ein weiteres Ausdünsten von Feuchtigkeit ist nach dem Verlegen eines PVC-Bodens nicht mehr möglich.
Außerdem sollte der Boden eben und sauber sein. Kleine Steinchen oder andere Schmutzpartikel würden sich aufgrund des relativ dünnen Bodens direkt abzeichnen und können zu Beulen und bei längerer Nutzung zu Schäden im Boden führen.
Bevor Sie einen PVC-Boden verkleben, sollte dieser mindestens 24 Stunden im Raum gelegen haben. Das ist wichtig, da auch ein PVC-Boden sich durch das Raumklima ausdehnen oder zusammenziehen kann. Damit sich der Boden an das Raumklima anpassen kann, sollten die 24 Stunden als absolutes Minimum gelten, ehe Sie mit dem Verkleben beginnen.
Fazit
PVC-Böden sind heute sehr beliebt. Sie sind vielseitig, besonders pflegeleicht, wasserresistent und günstiger als viele andere Bodenbeläge. Auch das Verlegen ist einfach – solange Sie ein paar wichtige Tipps einhalten und vor allem an den Kanten ordentlich arbeiten. Dann können Sie 10 bis 15 Jahre etwas von Ihrem PVC-Boden haben.