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Viele kleinere (Bau)Arbeiten in deutschen Haushalten werden privat bzw. von den jeweiligen Hausbesitzern selbst erledigt. Immerhin 24 Millionen Besitzer von Einfamilienhäusern gibt es in Deutschland – eine riesige Zahl von Heimwerkern. Da stellt sich natürlich immer die Frage, welche Arbeiten man selbst erledigen kann und wofür man einen Profi ans Werk lassen muss.
Das Verlegen eines neuen Bodenbelags ist für viele Hausbesitzer eine Aufgabe, die sie gern auch selbst erledigen. Je nach vorhandenem Untergrund kann es sein, dass vorher eine Vorbereitung des Bodens mit Ausgleichsmasse erforderlich ist.
In anderen Bereichen wie der Garage oder dem Keller wird Ausgleichsmasse oft direkt als Bodenbelag genutzt. Die verarbeitete und getrocknete Ausgleichsmasse wird dann am Ende nur noch einmal gestrichen und schon ist der Kellerboden fertig.
Wir von reviewberry.de zeigen Ihnen, worauf es bei der Verarbeitung von Ausgleichsmasse zu achten gilt.
Materialien und chemische Zusammensetzung von Ausgleichsmasse.
Ausgleichsmasse besteht in der Regel auch aus unterschiedlichen Baustoffen. Generell ist Ausgleichsmasse immer eine Mischung aus Baustoffen und weiteren Zusatzstoffen. Sie finden in Ausgleichsmasse Inhaltsstoffe wie:
- Gips
- Zement
- Kunstharze
- Kunststoffe
- Sand mit geringer Körnung
- Bindemittel und Additive
Grundsätzlich sollten Sie bei der Verarbeitung von Ausgleichsmasse auf die Herstelleranleitung achten und die Trockenzeiten einhalten. Die von den Herstellern angegebenen Trocknungszeiten sind dabei als Mindestzeiten anzusehen.
Da Ausgleichsmasse auch chemische Bestandteile beinhaltet, müssen Sie damit rechnen, dass der Boden auch nach dem Trocknen noch eine Weile chemische Schadstoffe ausdünstet. Je später Sie daher den Bodenbelag auf der Ausgleichsmasse verlegen, desto geringer ist die Gefahr, dass noch Schadstoffe im Boden enthalten sind.
Einflussfaktoren auf die Trockenzeit
Es gibt verschiedene Einflussfaktoren auf die Trockenzeit, die Sie bei der Verarbeitung von Ausgleichsmasse auf jeden Fall beachten sollten. Die wichtigsten Faktoren sind:
- die Dicke der Schicht an Ausgleichsmasse, die Sie aufgetragen haben,
- sie Raumtemperatur und
- die Luftfeuchtigkeit im Raum
Sie sollten bei der Bemessung der Trocknungszeit der Ausgleichsmasse immer als Erstes die Angaben des Herstellers prüfen. In den meisten Fällen können Sie allerdings davon ausgehen, dass eine Schicht Ausgleichsmasse mit einer Stärke von 1 mm rund 24 Stunden zum Trocknen braucht.
Dann kann der Boden theoretisch betreten werden. Bevor Sie einen Bodenbelag auf dem Untergrund verlegen, sollten aber noch einige Tage vergehen. Bei den meisten Bodenbelägen sollten Sie rund eine Woche warten, ehe Sie mit dem Verlegen beginnen.
Verarbeitungsschritte der Ausgleichsmasse
Wenn Sie Ausgleichsmasse nutzen möchten, um den Untergrund für einen zusätzlichen Bodenbelag vorzubereiten, ist es besonders wichtig, dass der Untergrund nach der Verarbeitung der Ausgleichsmasse zu 100 Prozent eben ist. Das erleichtert später auch die Arbeit etwa eines Saugroboters.
Zuerst ist es wichtig, den Untergrund vorzubereiten. Dazu fegen Sie den Boden erst einmal gründlich ab. Anschließend messen Sie, wie groß die Unebenheiten auf dem Boden sind, damit Sie wissen, in welchen Bereichen Sie wie viel Ausgleichsmasse verteilen müssen.
Im nächsten Schritt streichen Sie den Untergrund mit einer Grundierung für Ausgleichsmasse. Das stellt sicher, dass der trockene Boden die Feuchtigkeit aus der Ausgleichsmasse nicht direkt aufnimmt und so der Trocknungsvorgang viel zu schnell vonstattengeht. Andernfalls droht die Ausgleichsmasse rissig und instabil zu werden.
Ist der Untergrund hinreichend vorbereitet, kann es an das Anmischen der Ausgleichsmasse gehen. Die meisten Hersteller bieten Ausgleichsmasse zum selbst Anrühren an. Halten Sie sich beim Mischverhältnis mit Wasser und beim Anrühren der Ausgleichsmasse immer so genau wie möglich an die Vorgaben des Herstellers.
Ist die Masse angerührt, bringen Sie diese auf den Boden aus. Bei tieferen Kuhlen im Untergrund können Sie die Masse punktgenau mit einer Kelle aufbringen. Wenn über größere Flächen hinweg Unebenheiten beglichen werden müssen, gießen Sie die Ausgleichsmasse auf den Boden und verteilen diese anschließend mit einem Gummiabzieher.
Dann heißt es nur noch trocknen lassen und abwarten, bis Sie mit Verlegen des Bodenbelags starten können.
Tipps für Heimwerker: Wichtige Hinweise zur Vermeidung von Fehlern.
Einige der am häufigsten auftretenden Fehler bei der Verarbeitung von Ausgleichsmasse sind:
- Das Vergessen der Grundierung – in diesem Fall trocknet die Ausgleichsmasse zu schnell, da die enthaltene Feuchtigkeit sehr schnell in den Untergrund aufgenommen wird. Das hat Instabilität und Risse in der Ausgleichsmasse zur Folge. Der hier aufgebrachte Bodenbelag wird dadurch in den meisten Fällen ebenfalls geschädigt.
- Trocknungsphasen werden nicht eingehalten – falls Sie einen Bodenbelag zu früh auf einen noch nicht gänzlich durchgetrockneten Untergrund verlegen, kann die verbliebene Feuchtigkeit in den Bodenbelag ziehen. Verlegen Sie hier beispielsweise Parkettboden, wird dieser sich aufwölben und Schaden nehmen, da das Holz die verbliebene Feuchtigkeit aufsaugen wird. Gleiches gilt für Laminat.
- Ausgleichsmasse ist nicht 100 Prozent eben – Sie sollten die Ausgleichsmasse, wenn diese vollständig getrocknet ist, noch einmal auf Unebenheiten absuchen. Es kann oft vorkommen, dass sich irgendwo kleine „Nasen“ gebildet haben, die den Boden dann wieder uneben werden lassen. Diese sollten Sie auf jeden Fall abschleifen, ehe Sie einen Bodenbelag aufbringen.
Fazit
Die richtige Mischung und Verarbeitung der Ausgleichsmasse sind wichtig, um am Ende ein optimales Ergebnis erzielen zu können. Unabhängig davon, ob die Ausgleichsmasse als Bodenbelag für eine Garage oder für einen Kellerraum vorgesehen ist oder ob die Ausgleichsmasse lediglich den Untergrund für einen Bodenbelag in einem Wohnraum vorbereiten soll, sollten Sie dem Boden unbedingt die notwendige Trocknungszeit geben. Andernfalls kann die Ausgleichsmasse rissig und instabil werden, was sich wiederum negativ auf den Bodenbelag über der Ausgleichsmasse auswirken kann.