Saunieren – Vorteile & Tipps

Saunieren bietet Vorteile für Körper und Geist. Foto: © Superingo / stock adobe

Dreißig Prozent der Bevölkerung sind Saunagänger. Dies fand der Deutsche Wellnessverband in einer Studie heraus. Sie folgen damit dem Vorbild der Finnen, bei denen das Saunieren zum Alltag gehört. Warum ist das Saunieren so vorteilhaft für die Gesundheit?

Warum saunieren? – Die gesundheitlichen Vorteile im Überblick

Das Saunieren steht in dem Ruf, gesundheitliche Vorteile für den Körper und den Geist mit sich zu bringen.

Verbesserung des Hautbildes

Regelmäßiges Saunieren schützt die Haut und trainiert sie. Den Trainingseffekt für die Hautbarriere und den Säureschutzmantel wies eine Studie der Jenaer Hautklinik bereits im Jahr 2006 nach. Die Forschungsergebnisse bestätigen zusätzlich eine bessere Durchblutung der Haut bei regelmäßigen Saunagängen.

Daneben legten die Wissenschaftler offen, dass sich der Salzgehalt des Schweißes mit jedem weiteren Saunagang vermindert. Die Schwitzkur bewirkt langfristig einen geringeren Mineralienverlust bei schweißtreibenden Aktivitäten.

Eine gute Nachricht für Menschen mit trockener Haut: Sie haben keine zusätzliche Austrocknung durch regelmäßiges Saunieren zu befürchten.

Saunieren hilft, das allgemeine Hautbild zu verbessern. Insbesondere profitieren Menschen mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte von Saunabesuchen.

Linderung bei schmerzhaften Muskelverspannungen durchs Saunieren

Stress und langes Sitzen sind Gift für die Nacken- und Rückenmuskulatur. Die Muskeln verspannen und führen zu Schmerzen im Nacken, Rücken und Kopf. Die Wärme in der Sauna regt die Durchblutung an und wirkt sich positiv auf die Muskeln aus. Zusätzlich tritt ein Entspannungseffekt ein. Tipp: Diesen können Sie durch Aufgüsse, die Honig, Lavendel, Wacholder oder Birke enthalten, verstärken.

Zur Muskelentspannung sind Temperaturen von 25 bis 65 Grad Celsius ideal. Deshalb empfiehlt sich das Saunieren in einer Infrarotkabine, in der die Hitze weniger stark ausfällt, als in einer herkömmlichen Sauna.

Stärkung des Immunsystems durch regelmäßige Saunagänge

Mit dem Schwitzen in der Sauna stärken Sie Ihr Immunsystem. Denn Sie leiten dadurch Toxine aus. Damit helfen Sie Ihrem Körper, sich vor Krankheiten zu schützen, die durch eine Überlastung mit Giftstoffen entstehen.

Studien belegen eine gesteigerte Ausscheidung von Schwermetallen beim Saunieren. Zu diesen gehören Blei, Cadmium, Arsen und Quecksilber.

Auswirkungen des Saunierens auf das Herz-Kreislauf-System

Wärme wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Für die Dauer einer Studie konnten Männer, die zwei- bis dreimal wöchentlich in einer finnischen Sauna saunierten, ihr Sterberisiko durch eine Herzerkrankung um 27 Prozent senken. Abweichende Sauna-Arten und eine veränderte Anzahl an Saunagängen können andere Ergebnisse hervorbringen.

Die Wissenschaftler erklären sich das verminderte Sterberisiko durch Herzerkrankungen mit der positiven Auswirkung der Wärme auf die Herzfrequenz. Denn die Blutgefäße erweitern sich und die glatte Muskulatur, die diese auskleidet, entspannt. Eine Studie der Universität Ostfinnland bestätigt den positiven Effekt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch für Frauen.

Gut zu wissen: Finnen, die vier bis sieben Mal in der Woche saunierten, senkten Ihre Herz-Kreislauf-Sterblichkeit um bis zu siebzig Prozent.

Wie wirkt die Sauna auf den Geist?

Saunieren verbessert das geistige Wohlbefinden. Dies erklärt sich daraus, wie der Organismus auf Wärme reagiert. Denn durch diese erhöht sich die Körpertemperatur. Die Blutgefäße erweitern sich und das Blut kann besser fließen.

In dessen Folge erhält das Gehirn mehr Sauerstoff und Nährstoffe. Dadurch verbessert sich die kognitive Funktion. Dies führt zu einer erhöhten Konzentrationsfähigkeit, zu einer allgemeinen geistigen Klarheit und einer verbesserten Fokussierung.

Auffällig ist, dass Saunierende aus der Sauna zufriedener und glücklicher herauskommen. Dies liegt daran, dass der Körper durch die Wärme Glückshormone ausschüttet. Diese Endorphine ermöglichen es dem Organismus, zu entspannen und ein Gefühl der Freude zu empfinden.

Zusätzlich tragen die Neurotransmitter Serotonin und Dopamin dazu bei, dass Sie beim Saunieren Stress abbauen und sich wohler fühlen. Diese biochemischen Botenstoffe übertragen Informationen von einer Zelle zur anderen.

Hatten Sie vor dem Saunieren Angstzustände oder Depressionen? Nach dem Schwitzen fühlen Sie sich gewöhnlich besser. Ruhe und Gelassenheit überwiegen und lassen die Sorgen des Alltags vergessen.

Im Jahr 2021 veröffentlichten Wissenschaftler die Ergebnisse einer Studie, die vermuten lässt, dass das Demenzrisiko und das Saunieren in einem Zusammenhang stehen. Heraus kam, dass das Erkrankungsrisiko umso mehr sinkt, je häufiger der Mensch die Sauna aufsucht. Warum dies so ist, ist noch ungeklärt.

Wer sauniert schläft besser

Saunieren kann die Lösung sein, wenn Sie schlecht schlafen. Denn während des Saunierens erhöht sich die Körpertemperatur. Diesem Aufheizen folgt eine Phase der Abkühlung. Ebenso verhält es sich, wenn die Menschen einschlafen.

Sie schlafen durch regelmäßiges Saunieren schneller und tiefer, fanden Wissenschaftler heraus. Menschen mit unregelmäßigem Schlafmuster sowie solche mit Einschlafstörungen können von diesem Effekt profitieren.

Die verbesserte Schlafqualität führen Wissenschaftler auf den entspannenden Effekt der Saunabesuche zurück.

Diese Saunaarten gibt es: Von finnisch bis Infrarot

Babysauna: Diese Art Sauna sind für Babys ab dem vierten Monat gedacht. Jedoch saunen diese für längstens drei Minuten. Die Babysauna erreicht 75 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit beträgt 15 Prozent. Aufgüsse entfallen.

Finnische Sauna: In der Finnischen Sauna ist es mit achtzig bis hundert Grad Celsius heißer als in der Babysauna. Die Luftfeuchtigkeit beträgt zehn bis dreißig Prozent. Sie ist komplett mit Holz ausgekleidet. Über einen Steinofen werden Aufgüsse gegossen.

Bio-Sauna (Infrarotsauna): Die Infrarotsauna eignet sich für Bluthochdruckpatienten. Mit Temperaturen von fünfzig bis sechzig Grad Celsius ist sie sanfter als die klassische Sauna. Die Luftfeuchtigkeit beträgt 30 bis 55 Prozent. Der Saunagang beinhaltet Aufgüsse.

Dampfbad: Im Dampfbad ist es mit vierzig bis fünfzig Grad Celsius wenig heiß. Jedoch beträgt die durch einen Dampfkessel erzeugte Luftfeuchtigkeit achtzig bis hundert Prozent. Aufgüsse entfallen.

Banja: Die Banja besteht aus einem Schwitz-, Wasch- und einem Ruheraum. Sie diente ursprünglich der Reinigung, deshalb ist es Pflicht, sich vor dem Betreten abschrubben. Mit Birkenzweigen schlagen sich die Saunagänger leicht ab, damit das Blut besser zirkuliert. Für den Aufguss verwenden Besucher der Banja Bier.

Erdsauna: Bei einer Erdsauna dient eine von Steinen umgebende in den Boden eingelassene Wanne als Fundament. Darüber befindet sich Blockhaus mit einem fortwährend befeuerten Ofen. In der Erdsauna ist es mit 110 bis 130 Grad Celsius bei einer niedrigen Luftfeuchtigkeit extrem heiß. Die Aufgüsse sind mild.

Caladarium: Das Caladarium ist ein römisches Dampfbad in dem die Temperaturen mit vierzig bis 55 Grad Celsius leicht über der Hitze des Hochsommers liegen. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Aufgüsse gehören nicht zum Saunieren im Caladarium. Dieser Typ Sauna – bei dem ätherische Öle einen hohen Stellenwert einnehmen – schont den Kreislauf und entspannt die Muskulatur.

Hamam: Die türkische Sauna ist in mehrere Räume unterteilt. Den fünfzig Grad warmen ersten Raum betreten deren Besucher mit einem um die Hüfte geschlungenen Leinentuch. Im zweiten Raum mit vierzig Grad Celsius ruhen die Saunagänger. Im dritten Raum lassen sich Hamam-Besucher massieren. Der vierte Raum ist für Kalt-Warm-Aufgüsse vorgesehen.

Tepidarium: In dieser Art Sauna lässt es sich aushalten. Dort herrschen bei niedriger Luftfeuchtigkeit Temperaturen von 38 bis 40 Grad Celsius. Deshalb eignet sich diese Art Sauna auch für Menschen mit schwachem Kreislauf. Aufgüsse gehören nicht zum Saunieren im Tepidarium. Saunagänger entspannen hier auf Bänken und Liegen.

Richtig saunieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Einsteiger

Das richtige Saunieren will gelernt sein.

  1. Die Vorbereitung: Wichtig ist es, zunächst seinen Flüssigkeitshaushalt mit einem isotonischen Getränk oder einem Glas Wasser aufzufüllen. Vermeiden Sie es zudem, in der Stunde vor dem Saunagang Schweres zu essen. Unterlassen Sie dieses, verarbeitet der Körper die Wärme besser.
  2. Die Temperatur: Stellen Sie die Temperatur am Thermostat auf sechzig Grad Celsius ein. Ist Ihr Körper an die hohen Temperaturen gewohnt, spricht nichts dagegen, wenn Sie die Temperatur langsam erhöhen.
  3. Richtig saunieren: Zum richtigen Saunieren setzen oder legen Sie sich auf ein Handtuch. Bleiben Sie nicht länger als acht bis zehn Minuten in der Sauna, um sich nicht zu überanstrengen. Dabei atmen Sie tief, aber ruhig ein.
  4. Die Abkühlung: Nach dem Schwitzen ist es ein Muss, sich abzukühlen – zunächst an der frischen Luft, damit sich der Körper an die außen herrschenden kühlen Temperaturen gewöhnt. Anschließend lassen Sie kaltes Wasser über den Körper laufen. Dabei bewegen Sie sich von den Beinen aufwärts. Behagt Ihnen das nicht, ist ein Sprung ins Tauchbecken eine Alternative.
  5. Ruhepausen: Üblich sind mehrere Saunagänge. Dazwischen sollten Sie ruhen, damit sich der Körper regenerieren und der Kreislauf stabilisieren kann.
  6. Wiederholung: Es empfiehlt sich, diesen Ablauf dreimal nacheinander zu wiederholen.
  7. Die Nachsorge: Sind die Saunagänge abgeschlossen, füllen ungesüßte Kräutertees oder Wasser den Flüssigkeitshaushalt wieder auf. Nach dem Saunieren gibt es nur leicht Kost. Damit überlasten sie den Stoffwechsel nicht.

Häufige Fehler beim Saunieren – und wie man sie vermeidet

Krank saunieren: Kranke pausieren mit dem Saunieren. Auch bei einer beginnenden Erkältung könnte der Saunagang den Verlauf verschlimmern und den Körper zu sehr belasten.

Alkohol- und Nikotinkonsum: Der Genuss von Alkohol und Nikotin vor und während des Saunierens ist lebensgefährlich und deshalb zu unterlassen. Denn Alkohol erweitert und Nikotin verengt die Blutgefäße. Die Folge sind lebensbedrohliche Kreislaufprobleme.

Die oberste Bank wählen: Besser ist es als Anfänger, im unteren Bereich der Sauna zu bleiben. Denn die heiße Luft steigt nach oben. Legen Sie sich in die Sauna, ist es ratsam, sich wenige Minuten vor dem Verlassen aufzusetzen. Bewegen Sie beim Sitzen die Beine. Mit dieser Methode verhindern Sie Kreislaufprobleme.

Sport nach dem Saunieren: Sport ist gesund, jedoch in Verbindung mit dem Saunieren einzig in der richtigen Reihenfolge. Bis dreißig Minuten vor dem Saunagang ist Sport erlaubt. Die Zeit dazwischen dient der Regeneration. Nach dem Saunieren ist die körperliche Ertüchtigung tabu, da der Organismus eine Pause braucht.

Am Abend saunieren: Anfänger vermeiden es, die Sauna am Abend zu nutzen. Denn dies stört den Biorhythmus und verursacht Einschlafprobleme. Gehen Sie stattdessen morgens saunieren. Zu dieser Tageszeit verträgt der Körper die Wärme besser.

Sauna zu Hause – was man beim Einbau beachten sollte

Wissen Sie schon, welche Art Sauna Sie in Ihr Zuhause einbauen möchten? Oder wollen Sie eine Gartensauna kaufen? Und lässt sich eine Sauna mit Infrarottechnik in den Wintergarten einbauen?

Entscheiden Sie sich für eine Heimsauna, suchen Sie nach einem geeigneten Raum. Für eine finnische Sauna brauchen Sie reichlich Platz sowie einen Anschluss für Strom und Wasser. Zudem sollte das Zimmer eine ausreichende Be- und Entlüftung aufweisen. Infrarotsaunen benötigen weniger Fläche.

Anschließend geht es um Ihre Sicherheit. Ist der Boden glatt und wasserfest? Am besten eignen sich rutschfeste Fliesen. Erkundigen Sie sich, welcher Rutschhemmklasse ihre bereits verlegten Fliesen angehören.

Der Abstand zur Außenwand sollte mindestens zehn Zentimeter betragen, der zu Innenwänden fünf.

Prüfen Sie zu Ihrer Sicherheit, ob sich die Tür nach außen öffnen lässt.

Bedenken Sie bei Ihrer Entscheidung, dass Holzöfen eine Genehmigung erfordern. Welchen Anforderungen die holzbeheizten Feuerstätten in Ihrem Bundesland standzuhalten haben, regelt die DIN EN 15821.

Die Dämmung ist ein wichtiger Aspekt beim Einbau einer Sauna. Diese sollte sicherstellen, dass wenig Wärme verloren geht.

Um die Wärme und die Feuchtigkeit in der Sauna zu halten, ist zudem die Wahl einer hochwertigen Holzart entscheidend. Die Hölzer sollten frei von Astlöchern sowie splitter- und harzfrei sein. Diese Eigenschaften bieten die skandinavische Fichte sowie die kanadische Hemlock-Tanne. Infrage kommen zudem die Rotzeder, die Espe und die Tanne. Gefallen diese Holzarten nicht, bilden Eiche, Nussbaum, Zirbe sowie Nussbaum und Douglasie Alternativen.

Fazit

Saunieren bietet Vorteile für den Körper und den Geist gesunder Menschen. Saunagänger mit Herzproblemen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen fragen zuvor den Arzt.

Verfasst von Redaktion

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