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Seife selber zu machen, liegt voll im Trend. Das hat verschiedene Hintergründe. Zum einen natürlich den, dass selbst hergestellte Dinge in den meisten Fällen nachhaltiger sind und dem Trend zu mehr Achtsamkeit im Alltag entsprechen. Zum anderen können Sie bei einer selbst hergestellten Seife besser bestimmen, was wirklich in Ihrer Seife zu finden sein soll. Denn Hautkrankheiten und anderweitige gesundheitliche Probleme können oftmals schneller durch industriell erzeugte Seifen hervorgerufen werden.
Da wundert es kaum, dass viele Menschen immer mehr Dinge lieber selbst machen als sich auf die industriell erzeugten Produkte zu verlassen. Angefangen von Lebensmitteln wie einer würzigen Marinade über Shampoo für die Haare [Hier den Text „Shampoo selber machen“ verlinken] bis hin zu Kerzen und eben einfacher Handseife. In der Folge zeigen wir Ihnen, wie das geht und worauf es dabei zu achten gilt.
Warum Seife selber machen?
Wie gerade erwähnt, leiden viele Verbraucher unter Hautproblemen, die durch verschiedene Inhaltsstoffe in industriell erzeugten Seifen verursacht werden können. Auch Allergien können durch verschiedene Inhaltsstoffe in Seifen verursacht werden. Nicht selten kommt auch noch der Kostenfaktor hinzu – denn hochwertige Seife kostet durchaus ihren Preis.
Der große Vorteil bei selbst gemachter Seife liegt einfach in der vollkommenen Kontrolle der Dinge, die hier enthalten sind. So können Sie bei einer selbst gemachten Seife nicht nur die enthaltenen Inhaltsstoffe komplett selbst auswählen – Sie entscheiden auch über die Konsistenz, die Farbe und den Geruch Ihrer Seife.
Außerdem bietet eine selbst gemachte Seife viele verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung. So kann eine ansprechend gestaltete Seife ein wunderbares Geschenk für Freunde oder Verwandte sein. Neben farblichen Akzenten können Sie beispielsweise verschiedene natürliche Elemente in Ihre Seife einarbeiten – so beispielsweise eine frische Zitronenscheibe gut sichtbar unter der obersten Seifenschicht.
Wenn es darum geht, Seife selber zu machen, haben Sie die Wahl zwischen zwei verschiedenen Varianten. Zum einen können Sie Seife mit gekaufter Rohseife selbst herstellen. Dazu kaufen Sie eine entsprechende Rohseife und verarbeiten diese einfach zu der von Ihnen gewünschten Seifenkreation weiter. Auch bei dieser Variante kommen Sie bereits mit deutlich weniger Inhaltsstoffen aus als bei einer gekauften Seife aus dem Handel.
Variante Nummer zwei ist die Herstellung einer Seife mit selbst gemachter Rohseife. Diese Seife ist dann wirklich zu 100 Prozent selbst hergestellt. Für Variante Nummer zwei haben wir hier einmal ein interessantes Rezept für Sie vorbereitet.
Rohseife selber herstellen – was brauche ich?
Rohseife selbst herzustellen ist nicht sonderlich kompliziert – Sie müssen nur etwas Zeit einsetzen und Geduld haben, denn die Seife braucht eine ganze Weile, um zu „reifen“. Außerdem sollten Sie die Sicherheitshinweise auf den Verpackungen der einzelnen Produkte genau beachten, denn in einer Seife sind auch Inhaltsstoffe, die durchaus ihre Tücken haben können.
Um eine Rohseife selbst herzustellen, benötigen Sie:
- 650 g gehärtetes Kokosfett
- 650 g Sonnenblumenöl
- 650 g klares Sonnenblumenöl
- 290 g Natriumhydroxid
- 1 Liter Mineralwasser
Wichtig ist bei der Auswahl des Sonnenblumenöls wirklich auf ein klares und nicht auf ein naturtrübes Produkt zurückzugreifen. Natriumhydroxid können Sie beispielsweise problemlos bei Amazon bestellen.
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- Makroperlen vs. Mikroperlen: Die angebotenen Makroperlen sind in der Körnung deutlich größer als die ebenfalls in Angeboten anzutreffenden Mikroperlen. Die größeren Perlen verhindern wirksam ein Verklumpen (Natriumhydroxid ist ein hygroskopischer Feststoff, der Luftfeuchtigkeit aufnimmt)
Wichtig zu wissen
Natriumhydroxid ist eine der wichtigsten Komponenten bei der Herstellung von Rohseife. Aber genauso wie die spätere Rohseife selbst ist auch dieser Stoff stark ätzend. Aus diesem Grund müssen Sie bei der Verarbeitung sehr sorgfältig vorgehen und auf jeden Fall eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen. Aus Natriumhydroxid und dem zugegebenen Wasser entsteht letztlich eine Natronlauge – diese ist dazu auch noch giftig. Wenn Sie also Schüsseln und andere Behältnisse aus der Küche verwenden, sollten diese vor einer erneuten Nutzung unbedingt sehr gründliche gereinigt werden.
Rohseife herstellen – Schritt für Schritt
Als Erstes ziehen Sie die Schutzbrille und Ihre Schutzhandschuhe an. Dann werden das Öl und das Kokosfett zusammen in einem Topf auf 35 – 36,5 Grad Celsius erhitzt. Während Öl und Fett erhitzt werden, füllen Sie das Wasser schon einmal in einen Plastikeimer. Dieser sollte mindestens ein Fassungsvermögen von 10 Litern haben.
In das Wasser wird nun in kleinen Portionen das Natriumhydroxid gegeben. Dies erzeugt erst einmal eine chemische Reaktion. Das Wasser wird sich sehr schnell erhitzen und zum Teil verdampfen. Wenn Sie zu viel von dem Rohstoff auf einmal ins Wasser geben, kann das Wasser sogar überkochen. Deshalb sollte der Eimer lieber zu groß als zu klein sein.
Wichtig
Aufgrund der starken Dampfentwicklung beim Einfüllen des Natriumhydroxids in das Wasser kann es zu Rauchbildung kommen. Atmen Sie den Dampf bitte auf keinen Fall ein und erledigen Sie diese Tätigkeit am besten in Freien.
Jetzt kommt der Schritt, der am kompliziertesten ist. Öl und Laugenwasser müssen auf eine Temperatur zwischen 35 und 36 Grad gebracht werden. Wichtig ist, dass beide Stoffe die richtige Temperatur haben, wenn sie miteinander vermischt werden. Ansonsten funktioniert der Vorgang der Verseifung nicht.
Ist die Temperatur bei beiden Stoffen passend geben Sie das Laugenwasser in das Öl und rühren dabei ununterbrochen. Gerührt werden muss so lange, bis die Mischung komplett dickflüssig ist. Wie lange das genau dauert, kann sehr stark variieren. Die Verseifung kann innerhalb einiger Minuten gelingen oder aber bis zu einer Dreiviertelstunde in Anspruch nehmen.
Das Rühren kann übrigens auch eine Küchenmaschine mit Knethaken übernehmen – diese sollte aber danach nicht mehr unbedingt für die Verarbeitung von Lebensmitteln eingesetzt werden.
Die zu diesem Zeitpunkt immer noch ätzende Rohseife wird nun zu einer Figur Ihrer Wahl geformt und geht dann in eine eingefettete Form oder eine Form, die mit Backpapier ausgelegt wurde. Auf die Form muss ein Deckel – dann wird das Ganze in Handtücher gewickelt und für eine Dauer von 1 – 3 Tagen zum Aushärten an einen ruhigen und kühlen Ort gestellt.
Wenn die Seife nicht mehr flüssig ist, kann sie endgültig in Form gebracht werden – hiernach muss die Seife noch einmal einige Wochen aushärten. Zu guter Letzt müssen Sie mit einem pH-Teststreifen, den pH-Wert der Seife testen. Dieser sollte zwischen 5,5 und 10 liegen – im Idealfall zwischen 7,5 und 8,5.
Wie bekomme ich die Seife in Form?
Am einfachsten ist es, die Seife in Form zu gießen, wenn Sie dazu eine Silikonform verwenden. Hier kann die noch flüssige Seife wunderbar aufgefangen und abgedeckt werden, bis sie komplett ausgehärtet ist. Ob Sie dafür Eiswürfelformen, Muffinformen oder eine andere Silikonform verwenden möchten, bleibt Ihnen überlassen – aber auch hier gilt: Diese Form sollte im Idealfall anschließend nicht mehr für die Zubereitung von Lebensmitteln verwendet werden.
Rohseife veredeln
Für die endgültige Verwendung müssen Sie Ihre Rohseife nun nur noch veredeln. Spannende Variationen sind beispielsweise:
- Honigseife
- Zitronenseife
- Kaffeeseife
- Lavendelseife
Wir zeigen Ihnen an dieser Stelle kurz, wie Sie eine Zitronenseife herstellen können. Ca. 2 Tage bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen, nehmt ihr euch eine Zitrone und schneidet diese in 3 – 4 Millimeter dicke Scheiben. Einen Teil dieser Scheiben halbieren Sie. Die restlichen Scheiben lassen Sie an einem luftigen Platz für ein bis zwei Tage trocknen. Die Feuchtigkeit sollte so gut wie komplett entwichen sein.
Neben der Zitrone brauchen Sie:
- Rund 500 g Rohseife
- 25g Zitronenöl
- Gelbe Seifenfarbe
Die Basisseife muss dann mit einer Reibe zu Flocken gerieben und anschließend über einem Wasserbad wieder eingeschmolzen werden. Ist die Seife flüssig, geben Sie das Zitronenöl und die Seifenfarbe hinzu. Mit der Farbe müssen Sie nun so lange experimentieren, bis Ihnen das Ergebnis zusagt.
Während die Seife noch schmilzt, greifen Sie zur Form für die Seife und legen hier die Zitronenscheiben hinein. Dann wird die Seifenmasse vorsichtig darübergefüllt. Dann können Sie jeweils noch eine Zitronenscheibe obenauf legen und diese dann sanft eindrücken. Dann muss diese Seife wiederum an einem ruhigen und kühlen Ort mehrere Tage aushärten.
Nach ca. 2 Tagen kann die Seife wieder zugeschnitten werden. Danach bleibt die Seife noch für einige Tage liegen, damit sie endgültig aushärtet.
Fazit
Seife selber zu machen ist weder anstrengend noch kompliziert – es erfordert einfach eine ganze Menge Geduld. Vor dem Hintergrund, welche Vorteile eine selbst gemachte Seife so bringen kann, ist es auf jeden Fall sinnvoll, einmal darüber nachzudenken, welche Art von Seife Sie gern einmal selbst in Angriff nehmen würden.
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